Am Mittwoch, dem 28. September 2011 besuchte die Kinderkommission des Deutschen Bundestages das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin-Niederschönhausen. Zu dem Termin eingeladen hatte der Bundesverband Kinderhospiz e.V. als Dachverband für Kinderhospize und ambulante Kinderhospizdienste. Einrichtungen wie das Hospiz Sonnenhof begleiten Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen gemeinsam mit ihren Familien auf ihrem schweren Weg. Sie sorgen für Unterstützung, Entlastung und Verständnis und helfen den Familien, den Alltag zu organisieren und eine neue Lebensperspektive entwickeln.

„Uns ist es wichtig, der Bundestagskommission die ganzheitliche Arbeit eines Kinderhospizes vorzustellen“ so Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverband Kinderhospiz e.V.

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages befasst sich zurzeit schwerpunktmäßig mit dem Thema „Kinder und Trauer“. Sie nimmt sich damit eines Themas an, das in der Öffentlichkeit wenig Beachtung findet und häufig tabuisiert wird. Ziel des Bundesverband Kinderhospiz e.V. ist es, dem Schweigen entgegen zu arbeiten und den Betroffenen mit ihren Problemen Gehör zu verschaffen. Den Bundestagsabgeordneten werden die Vertreter des Verbandes im Sonnenhof erläutern, wo sie dringenden Verbesserungsbedarf für die Rahmenbedingungen der Kinderhospizarbeit sehen: in der Zusammenarbeit mit den Krankenkassen etwa muss ein bundesweit einheitliches Abrechnungsverfahren entwickelt werden, der Verband fordert zudem die Anerkennung der Palliativversorgung für Kinder, die noch Monate oder gar Jahre zu leben haben. Ebenso muss die Arbeit von Ärzten, Psychologen und Pädagogen im Kinderhospiz und in Hospizdiensten von den Krankenkassen anerkannt werden.

Dass die Kinderhospizarbeit neben öffentlichen Zuschüssen und Geld von Krankenkassen auch Eigenmittel – etwa aus Spenden – aufbringen muss, ist für den Bundesverband selbstverständlich. Eine grundlegende Verbesserung der Finanzierung von Kinder-hospizarbeit ist jedoch unumgänglich, denn Trauerbegleitung muss bezahlt werden. Im Bereich der Prävention – also der Betreuung von Eltern, Angehörigen und ganz besonders der Geschwister von betroffenen Kindern – sieht der Verband ebenso Nachholbedarf wie bei den Sachkosten im ambulanten Kinderhospizbereich oder der Unterstützung beim Aufbau von Hospizdiensten.

„Dieser Termin, so unsere Hoffnung, ist ein wichtiger Schritt, den Betroffenen in ihrer extremen Belastungssituation endlich zumindest einen Teil der finanziellen Sorgen abzunehmen“, ergänzt Kraft weiter.