Am 15. Februar ist Internationaler Kinderkrebstag – Bundesverband Kinderhospiz macht auf Hilfsangebote für betroffene Familien aufmerksam

Es fing alles so harmlos an. Ein komisches Gefühl im kleinen Finger, der sich plötzlich nicht mehr richtig strecken ließ. Ein Zittern in der Hand, über das die 14-jährige Lena und ihre Geschwister zunächst lachten. Und nach einigen Untersuchungen dann ein Anruf: „Bitte kommen Sie zum Gespräch in die Klinik“. Der Film „Lenas Reise“ des Bundesverbands Kinderhospiz geht unter die Haut, er lässt die Zuschauer miterleben, wie eine Krebsdiagnose die Welt einer ganzen Familie zusammenbrechen lässt. Lena wurde nur 16 Jahre alt, weil der Tumor in ihrem Kopf sich nicht besiegen ließ.

„Kinderhospizeinrichtungen bieten sehr wertvolle Hilfe für Familien in dieser Lage“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz. Zum Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar macht der Dachverband der deutschen Kinderhospizeinrichtungen darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Angehörigen bereits ab der Diagnose diese Hilfe in Anspruch nehmen können. „Leider ist das selbst unter Betroffenen noch viel zu unbekannt“, so Kraft, „und oft schreckt auch das Wort ‚Hospiz‘ erst einmal ab.“ Dabei unterscheiden sich Kinder- und Jugendhospize entscheidend von Einrichtungen für erwachsene Patienten. „In Kinderhospizen werden Familien nicht nur in der allerletzten Lebensphase, sondern langfristig betreut“, so Kraft. „In den stationären Einrichtungen können Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern Kraft tanken, die ganze Familie wird dort aufgefangen und umsorgt. Und dann kehren alle zusammen zurück in ihren Alltag. Das können Familien immer wieder in Anspruch nehmen, nicht nur, wenn ihr Kind dann tatsächlich im Sterben liegt“. Auch ambulante Kinderhospizdienste stehen den Familien ab der Diagnose zur Seite, kümmern sich zuhause nicht nur um das kranke Kind, sondern betreuen auch die Geschwisterkinder und Eltern, auch in der Trauer, und das 365 Tage im Jahr.

Mit Filmprojekten wie „Lenas Reise“ möchte der Bundesverband Kinderhospiz mehr Verständnis für betroffene Familien schaffen um diese aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen. „Natürlich erschreckt der Gedanke an Kinder, die in absehbarer Zeit sterben müssen“, sagt Sabine Kraft. „Doch für die Familien ist es zusätzlich furchtbar, wenn Freunde oder Bekannte sich abwenden.“ Für alle, die Fragen haben zu lebensverkürzenden Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen hat der Bundesverband das „OSKAR Sorgentelefon“ ins Leben gerufen. Diese einzigartige Hotline ist unter der Nummer 0800 8888 4711 rund um die Uhr, anonym und kostenfrei erreichbar. OSKAR wendet sich an Betroffene genauso wie an Fachleute. Auch Menschen aus dem sozialen Umfeld von schwerstkranken Kindern können sich mit allen Fragen und Unsicherheiten an das Sorgentelefon wenden – ebenso Familien, die bereits ein Kind verloren haben, auch während der Schwangerschaft.