Weltgesundheitstag: Bundesverband Kinderhospiz fordert weltweiten Aus- und Aufbau von Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche

Anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages macht der Bundesverband Kinderhospiz auf die schlechte Versorgungslage in der Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Weltweit gibt es mehr als 21 Millionen Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen. Vor allem in den ärmeren Regionen der Welt, wo beispielsweise auch AIDS Erkrankungen noch tödlich sind, müssen schwerstkranke Kinder und ihre Familien völlig ohne Unterstützung auskommen. „Ich bin zutiefst schockiert, dass es immer noch viele Kinder gibt, die sogar ohne Schmerzmittel den schweren Weg dem Tod entgegen gehen müssen“, sagt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des deutschen Bundesverbands Kinderhospiz und Vorsitzende des internationalen Netzwerkes für die Palliativversorgung von Kindern ICPCN. „Nicht nur, dass die Kinder unvorstellbares Leid erstragen müssen. Jeder weiß, wie hilflos und verzweifelt es macht, seine Liebsten leiden zu sehen – auch Angehörige brauchen dringend Hilfe!“ Sabine Kraft fordert mit Nachdruck: „Der Schmerz, ein Kind zu verlieren ist egal wo auf der Welt für alle Eltern gleich. Wir müssen mit aller Kraft daran arbeiten, weltweit verbindliche Standards festzulegen, die schwerstkranken Kindern und ihren Familien eine medizinisch angemessene und psychologisch unterstützende Behandlung gewährleisten!“

Die Weltgesundheitsorganisation WHO erinnert mit dem Weltgesundheitstag an ihre Gründung im Jahre 1948. Wie bereits im vergangenen Jahr steht der 7. April 2019 unter dem Thema „Universal Health Coverage“ und macht auf die Bedeutung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung aufmerksam. „Nach der Definition der WHO hat jedes Kind ein Recht auf angemessene Palliativversorgung, was bedeutet, das Kind und seine Familie erhalten Unterstützung im medizinischen, pflegerischen psychosozialen und seelsorgerlichen Bereich“, erklärt Sabine Kraft. Wie aus einem gemeinsamen Bericht der WHO und der Weltbank hervorgeht, hat über die Hälfte der Weltbevölkerung keinen umfassenden Zugang zu essenziellen Gesundheitsdienstleistungen. „Kinder und Jugendliche, die lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankt sind, stehen in der Reihe der zu Versorgenden ganz unten, obwohl sie den allergrößten akuten Bedarf haben – sie haben keine Zeit! Man kann sich fragen, welchen gesellschaftlichen Wert die Gesundheit von Kinder hat, die keine Chance haben erwachsen zu werden!“