Zwei Jahre Grüne Bande: Jugendprojekt des Bundesverbands Kinderhospiz auf Erfolgskurs

In der Jugendherberge Heilbronn trifft sich ein buntes Grüppchen. Die Teenager stecken in einem großen Konferenzraum die Köpfe zusammen, einige von ihnen sitzen im Rollstuhl. Sie sollen sich gleich gemeinsam in ein Standbild verwandeln mit dem Titel „Stärke“. Gar nicht so leicht. Es wird viel gekichert, gezögert, überlegt. Schließlich posiert die Gruppe mit verschränkten Armen und trotzigen Gesichtern als lebendige Kulisse.

Trotz oft ernster Themen, es wird vor allem viel gelacht beim Treffen der „Grünen Bande“, dem Jugendclub des Bundesverbands Kinderhospiz. Seit zwei Jahren gibt es dieses Projekt für schwerstkranke Jugendliche, ihre Geschwister und Freunde und für Jugendliche, deren Eltern schwerstkrank sind. Inzwischen sind fast 50 Jugendliche in ganz Deutschland Mitglied geworden.

Einmal im Jahr lädt der Bundesverband Kinderhospiz zusammen mit Kooperationspartner Aktion Kindertraum die Bandenmitglieder zu einem Treffen ein – das Programm in diesem Jahr hat die 14-jährige Bandenchefin Nina zusammengestellt. Ein Besuch im Technik-Mitmach-Museum, gemeinsames Ausgehen, ein Kreativtag voller Theater, Fotokampagnen und einem Videoprojekt: „Wir haben was zu sagen“, lautet der Leitspruch der Grünen Bande. „Es ist toll, sich gemeinsam Aktionen zu überlegen, mit denen wir die Öffentlichkeit auf die Situation von kranken und behinderten Jugendlichen aufmerksam machen“, sagt Nina. Die Situation kennt Nina selbst sehr gut – ihr älterer Bruder ist an einem Hirntumor erkrankt, ihr Leben ein permanenter Ausnahmezustand.

„Zu erkennen, dass es viele Jugendliche in einer ähnlichen Situation gibt und sich mit diesen austauschen zu können, ist für unsere Bandenmitglieder besonders wertvoll“, weiß Sabine Kraft. Die Geschäftsführerin des Bundesverbands Kinderhospiz ist unglaublich stolz auf die Entwicklung des Jugendclubs. Eine Plakatserie, ein eigener Song: „Die Grüne Bande ist eine richtige Schmiede für Ideen geworden und gleichzeitig die Bühne, diese zu präsentieren“, so Kraft. Nina und ihre Bande machen auf einer eigenen Homepage www.gruene-bande.de und auf Facebook auf den Jugendclub und seine Anliegen aufmerksam.

Im Konferenzraum ist es andächtig still geworden. Die Bandenmitglieder sollen überlegen, was ihnen am besten gefallen hat und für sie am wichtigsten war an diesem Bandentreffen. Nina grinst. „Euch alle zu sehen. Wir sind nämlich die Coolsten.“